Drei Städte machen sich für L 238 n stark

Die Eschweiler Grünen begrüßen, dass der Propsteier Wald nicht von einem Autobahnzubringer belastet werden soll.

Viel Verkehr auf der L 238 in Pumpe. Der dritte Bauabschnitt der L 238 neu könnte als Autobahnzubringer für den geplanten Stolberger Euregio-Railport dienen und gleichzeitig den Stadtteil deutlich entlasten. Foto: Röhrig

Über die Frage, wie die Stadt Stolberg und insbesondere der am Stolberger Hauptbahnhof geplante Euregio-Railport an die Autobahn angeschlossen werden sollen, wurde in den kommunalpolitischen Gremien lange kontrovers diskutiert. In diesen Tagen haben die Stadträte in Aachen, Eschweiler und Stolberg nun in fast gleichlautenden Beschlüssen eine gemeinsame Antwort gefunden, mit der die Eschweiler Grünen gut leben können - falls bestimmte Voraussetzungen beachtet werden.

In ihren Beschlüssen fordern die drei Kommunen den zuständigen Landbetrieb Straßenbau auf, die laufende Vorplanung für die L 221 neu als Zubringer für eine ebenfalls neue Auffahrt auf die Autobahn 44 bei Eilendorf einzustellen. Die Straße belaste die Umwelt und die Anwohnenden sowohl in Eilendorf als auch in Stolberg-Atsch zu stark und könne durch den Railport zu erwartenden Zusatzverkehr nicht auffangen.

Noch wichtiger und erfreulicher aus Sicht der Eschweiler Grünen ist derweil die Forderung, endgültig auch die Idee zu den Akten zu legen, einen Zubringer mitten durch den Propsteier Wald zu bauen. Die vor allem für den Schwerlastverkehr gedachte Straße durch das naturschutzwürdige Waldgebiet sollte den Stolberger Bahnhof mit der Raststätte Aachener Land verbinden, wo eine neue Auf- und Abfahrt für die Autobahn 4 gebaut werden sollte.  Das hätte die seit langem laufenden und von den Grünen unterstützten Bemühungen, den Propsteier Wald unter Naturschutz zu stellen, allerdings ad absurdum geführt.

Die drei Städte favorisieren als Autobahnzubringer für den Euregio-Railport nun den 3. Bauabschnitt der L 238 n.  Dieser Straßenabschnitt würde vom Stolberger Bahnhof durch die Indeauen nach Eschweiler-Aue führen. Dort stieße er auf den bereits fertigen 2. Abschnitt, der über den Hohenstein zur A 4-Anschlusstelle Eschweiler-West führt. Die jetzt schon oft überlastete Anschlussstelle müsste ebenfalls komplett neu gestaltet werden, um noch Zusatzverkehr aufnehmen zu können.

Die Eschweiler Grünen haben sich aus Naturschutzgründen lange gegen diese durch die Indeaue führende neue Straße L 238 n ausgesprochen. Auch weil die Verkehrsbelastung des Ortsteils Eschweiler-Pumpe durch die derzeitige L 238 inzwischen aber noch einmal erheblich zugenommen und für die Anwohnerinnen und Anwohner schon jetzt kaum noch vertretbare Ausmaße angenommen hat, können wir dem Bau der L 238 n nun grundsätzlich zustimmen, sofern die Umweltverbände im weiteren Verfahren keine ganz gravierenden Bedenken äußern.

Eines ist bei der weiteren Planung aber sehr wichtig: Wir halten es für unumgänglich, dass der geplante Stolberger Railport erst dann in Betrieb gehen darf, nachdem die zwingend erforderliche Zubringerstraße zur Autobahn fertiggestellt worden ist. Den als Strukturwandel-Förderprojekt gedachten Railport, für den es im übrigen noch gar keine Betreiberfirma gibt, schon vorher in Betrieb zu nehmen und den damit verbundenen zusätzlichen Schwerlastverkehr für eine womöglich mehrjährige Übergangszeit bis zur Fertigstellung der L 238 n über die jetzige L 238 mitten durch den Stadtteil Pumpe zu führen, wäre für uns mit Blick auf die dann absolut unzumutbare Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner keine akzeptable Option.

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