Energie

Verbrauch muss besser kontrolliert werden

 

 

Eschweiler. Der Wasser-, Strom- und Wärmeverbrauch in nicht wenigen städtischen Gebäuden ist im vergangenen Jahr so stark angestiegen, dass die Grünen nun Konsequenzen fordern. So sollen die Zählerstände fortan mindestens viermal jährlich abgelesen werden, um bösen Überraschungen wie beispielsweise im Gymnasium an der Peter-Paul-Straße vorzubeugen. Dort hatte sich der Wasserverbrauch laut dem aktuellen Energiebericht der Stadtverwaltung binnen eines Jahres um satte 112 Prozent erhöht. Über die Ursachen sagt der Bericht nichts aus.

Der Bericht, in dem alle Verbrauchswerte von 2004 bis 2011 dargestellt sind, listet vor allem beim Wasser einige weitere alarmierende Zahlen auf: Von 2010 auf 2011 stieg er in der Realschule Patternhof um 39 Prozent, in der Grundschule Karlstraße um 42 Prozent und in der Grundschule Eduard-Mörike-Straße um 62 Prozent. Beim Strom wurde in der Grundschule Röhe ein Plus von 13 Prozent, im Sportzentrum Jahnstraße ein Plus von 38 Prozent ermittelt.

Was die Grünen besonders ärgert: In ihrem Energiebericht begnügt sich die Verwaltung selbst in diesen drastischen Fällen damit, die nackten Zahlen einfach nur unkommentiert aufzulisten. „Wenn sich der Wasserbrauch in einem Gebäude plötzlich mehr als verdoppelt, dann muss man doch schleunigst nachforschen und berichten, woran das gelegen hat und was dagegen getan werden soll. Ansonsten bringt ein solcher Energiebericht doch gar keinen Nutzen“, meint Dietmar Widell, umweltpolitischer Fraktionssprecher der Grünen.

Nur in wenigen Fällen gebe der Energiebericht Hinweise auf die Ursachen von Verbrauchsanstiegen. Widell verweist hier auf einen Vorfall auf dem Neu-Lohner Sportplatz. Dort waren offenbar mehr als sechs Millionen Liter Wasser versickert, bis 2010 ein Defekt an der Berieselungsanlage auffiel und repariert wurde. Durch den Schaden hatte sich der Wasserverbrauch zuvor fast verneunfacht. „Wenn die Zählerstände in kürzeren Abständen ermittelt werden, erhöht sich die Chance, solche Mängel schneller zu erkennen“, so Widell. Die Grünen haben deshalb beantragt, dass künftig in allen städtischen Gebäuden viermal jährlich abgelesen und bei auffälligen Schwankungen sofort eine Ursachenforschung eingeleitet werden soll.

Dass man zudem erforderliche Reparaturen nicht auf die lange Bank schieben sollte, zeige ein Beispiel aus der Bon-Bosco-Grundschule. Dort waren über Jahre hinweg starke Schwankungen beim Wasserverbrauch ermittelt worden – 2009 schließlich ein Rekordwert von fast 3000 Kubikmetern. Daraufhin schritt die Stadt endlich ein und tauschte defekte WC-Spülkästen aus. Die Folge: 2011 lag der Wasserbrauch nur noch bei 448 Kubikmetern, und die Stadt musste statt einst 6900 Euro nur noch knapp 2000 Euro fürs Wasser hinblättern. Fraktionssprecher Franz-Dieter Pieta: „Aus unserer Sicht ergibt sich aus dem Energiebericht, dass das Energiemanagement in den städtischen Gebäuden sowohl mit Blick auf die Kosten als auch auf die Ressourcen dringend optimiert werden muss.“

 

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