Ratsmehrheit will keinen sauberen Strom
Die Grünen hatten unter dem Eindruck der Fukushima-Katastrophe zwei Dinge beantragt: Zum einen sollte mit der EWV, die der Stadt derzeit 70 Prozent konventionellen und 30 Prozent Ökostrom liefert, dahingehend nachverhandelt werden, dass der Mix für die einjährige Restlaufzeit des gültigen Vertrages auf 100 Prozent Ökostrom umgestellt wird. Anschließend sollte dann eine europaweite Ökostrom-Neuausschreibung auf den Weg gebracht werden, bei der auch die EWV hätte mitbieten können. Die Ratsmehrheit lehnte im nichtöffentlichen Teil der jüngsten Sitzung jedoch beide Vorschläge ab. Der Vertrag mit der EWV verlängert sich damit automatisch, und auch am Strommix wird sich nichts ändern.
Was die Grünen besonders ärgert: Das Nein für den Nachverhandlungsauftrag wurde ausgesprochen, obwohl die EWV im Vorfeld Entgegenkommen signalisiert und der Stadt ein aus grüner Sicht akzeptables Ökostrom-Angebot unterbreitet hatte. Pieta: „Dass man sich zum Schutz der EWV, an der die Stadt bekanntlich zu 13 Prozent beteiligt ist, gegen eine Neuausschreibung stemmt, ist ja noch halbwegs nachvollziehbar. Aber wenn man sich schon langfristig an den jetzigen Lieferanten binden will, dann hätte man zumindest anstreben sollen, dass die EWV die Stadt im Gegenzug dauerhaft zu fairen Konditionen mit 100 Prozent Ökostrom versorgt. Gar nichts zu tun ist kommunale Energiepolitik von vorgestern; sie behindert den notwendigen Umbau der Energiewirtschaft und damit die Schaffung von neuen, zukunftsfesten Arbeitsplätzen auch für Eschweiler.“