Fahrradrouten: Rat findet gute gemeinsame Linie

Konzept für Velorouten soll optimiert und die Bürger*innenschaft besser informiert werden.

Auf Fahrradstraßen wie hier auf der Eduard-Mörike-Straße genießen die Radlerinnen und Radler Vorrang.
Dass Autos auf Fahrradstraßen nicht parken dürfen, hat anscheinend noch nicht überall herumgesprochen.

„Die ganz große Mehrheit im Stadtrat hat in einer sachlichen und konstruktiven Diskussion Lösungen gefunden, mit denen wir gut leben können. Wichtig ist, dass der Nutzen und die Notwendigkeit von mehr Fahrradstraßen in Eschweiler weiterhin von (fast) allen Fraktionen klar anerkannt wird. Niemand stellt die geplanten neuen Velorouten grundsätzlich in Frage. Denn sie fördern eine klimafreundlichere Mobilität und helfen dabei, das Radeln in Eschweiler attraktiver und sicherer zu machen, speziell auch für Schülerinnen und Schüler.“

Diese positive Bilanz zieht Dietmar Widell, Fraktionssprecher und Bürgermeisterkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, aus der Fahrradstraßen-Diskussion, die der Stadtrat am Mittwoch (5. September 2025) in seiner letzten Sitzung vor der Wahl am 14. September geführt hat.

Mehrere Oppositionsfraktionen hatten – wohl auch unter dem Eindruck von Bürger*innenbeschwerden aus Eschweiler-Ost – in teils scharf formulierten Anträgen eine Abkehr vom der Fahrradstraßen-Konzept in seiner jetzigen Form gefordert. Das hatte bei den Grünen und ihrer Koalitionspartnerin SPD die Sorge erweckt, der bisherige weitreichende Konsenz bei diesem Thema könnte verloren gehen.

Planung optimieren

Die Stadtverwaltung legte in der Ratssitzung jedoch eine von Rot-Grün noch einmal leicht modifizierte Kompromissformel vor. Demnach soll die Planung nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Sie soll aber noch einmal überarbeitet, aktualisiert und optimiert werden.

„Das ursprüngliche Konzept ist nun doch schon einige Jahre alt. Da macht es durchaus Sinn, auf Grundlage aktueller Erfahrungen noch einmal neu zu prüfen, ob an der einen oder anderen Stelle Optimierungen in etwa Sachen Sicherheit, Markierungen, Beschilderung, Verkehrsführung und öffentlicher Kfz-Parkraum möglich sind“, erklärt Dietmar Widell.

Er begrüßt auch, dass die Verwaltung eine Kommunikationsagentur einschalten will. Sie soll den nicht zu Unrecht kritisierten schlechten Informations- und Diskussionsfluss mit der Bürger*innenschaft und insbesondere mit den direkten Fahrradstraßen-Anwohner*innen deutlich verbessern.

Ostviertel im Blickpunkt

Besonderes Augenmerk wird auf die Beschwerden aus Eschweiler-Ost gelegt, wo ein längerer Abschnitt der Veloroute 2 im Bereich Eduard-Mörike-Straße/Ruhrstraße/Oststraße schon fast fertig ist und sich seit kurzem in der Praxis bewähren muss. Anwohner*innen klagen unter anderem über weggefallene Pkw-Parkplätze und unübersichtliche Beschilderungen und Fahrbahnmarkierungen.

Hier will die Verwaltungsspitze, so sagte Bürgermeisterin Nadine Leonhardt (SPD) zu, in Kürze nochmals vor Ort Gespräche führen und die Bedenken dann fachlich prüfen und bewerten. Mit den Ergebnissen soll sich der neue Rat gleich zu Beginn seiner Amtsperiode befassen. „Unser gemeinsames Ziel ist eine optimale Ausgestaltung der geplanten fünf Velorouten“, so Widell.

Am Ende stimmte nur der Rechtsaußen von der AfD, die im Vorhinein unter anderem den kompletten Rückbau der Veloroute 2 gefordert hatte, gegen dieses Vorgehen.

Hilfreiche Informationen über die Fahrradstraßen in Eschweiler finden sich auf der städtischen Homepage:

www.eschweiler.de/leben-wohnen/mobilitaet-verkehr/eschweiler-fahrradstrassen/

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