Fußgängerzone

 

 

Neustraße muss autofrei bleiben

 

Grüne Idee: Streuobstwiese statt Wohngebiet

 

Eschweiler. Den nach der Fusion des SV Nothberg und des FC Preußen Hastenrath nicht mehr benötigten Nothberger Sportplatz als Bauland vermarkten und mit den Einnahmen einen neuen Kunstrasenplatz in Hastenrath finanzieren: So denkt sich das die atsmehrheit, doch die Rechnung scheint nicht aufzugehen. Die Grünen schlagen deshalb vor, auf das Wohngebiet zu verzichten und der Natur statt dessen ein schönes Fleckchen Erde zurückzugeben.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Straßenausbauten nötig sind, um das geplante Nothberger Baugebiet überhaupt verkehrstechnisch erschließen zu können. Ein neuralgischer Punkt ist die obere Knippmühle bis zur Einmündung Von-Bongart-Straße. Die Fahrbahn ist dort sehr schmal, und es gibt keine Gehwege. Als einzige Zufahrt zu einem neuen Wohngebiet ist dieser Straßenabschnitt in seinem jetzigen Zustand also denkbar ungeeignet. Er müsste verbreitert und durch eine Stützmauer an der Hangseite stabilisiert werden. Auch die untere Einmündung Knippmühle/Eifelstraße ist problematisch.

Die Grünen haben in einer Anfrage an die Stadtverwaltung Auskunft darüber erbeten, welche Straßenbaukosten an der Knippmühle anfallen würden, wenn das neue Wohngebiet Sportplatz Nothberg tatsächlich kommt. Ihre Befürchtung: Eine geeignete Verkehrsanbindung könnte so viel Geld verschlingen, dass für den Kunstrasenplatz nicht mehr viel übrig bliebe – erst recht nicht, wenn sich herausstellt, dass für das neue Wohngebiet auch noch bestehende Abwasserkanäle erweitert werden müssten.

Die Stadtverwaltung schweigt sich mit Verweis auf noch laufende Untersuchungen bislang über die Kosten aus. Offen ist auch, ob bei einem Ausbau der Knippmühle auch die direkten Anwohner zur Kasse gebeten werden sollen. Ob überhaupt ausreichender Bedarf für Wohnen auf dem alten Sportplatz da ist, ist für die Grünen ebenfalls fraglich. Immerhin ist in wenigen Hundert Metern Entfernung bereits ein weiteres Neubaugebiet geplant.

Ein Garten für die Tafel

Die Grünen haben eine bessere Idee, die zumindest eingehend geprüft werden sollte: Auf dem Nothberger Sportplatz bietet sich die seltene Chance, der Natur zur Abwechslung ein Stückchen Land zurückzugeben statt immer mehr Flächen mit Wohnhäusern zuzubauen. Die Grünen regen deshalb an, auf das Neubaugebiet zu verzichten und auf dem Gelände statt dessen eine Streuobstwiese anzulegen, die von einer Naturschutzorganisation gepflegt werden könnte. Teile der Fläche könnten zudem als Schul- oder Bürgergärten genutzt und interessierten Projektgruppen zum Anbau von Obst und Gemüse zur Verfügung gestellt werden.

Das noch fast nagelneue Nothberger Sportheim, in dem immerhin mehr als 250.000 Euro Steuergeld stecken, wäre als Schulungsstätte, Treffpunkt, Umkleideraum und Gartengerätelager weiterhin sinnvoll zu nutzen. Und den Straßenausbau könnte man sich sparen.

Auch ein Modell nach Bergheimer Vorbild ist denkbar. Dort ist auf einer Brachfläche zwischen Hochhäusern ein Bio-Tafelgarten angelegt worden. Im Rahmen eines Berufsvorbereitungsprojektes, das von einer gemeinnützigen Arbeitsförderungsgesellschaft getragen wird, können Jugendliche ohne Ausbildungsplatz in dem Bio-Tafelgarten unter fachkundiger Anleitung nützliche Kenntnisse im Garten- und Landschaftsbau erwerben und so ihre Bewerbungschancen verbessern. Die Ernte aus dem Bio-Garten wird der Bergheimer Tafel gespendet. Eine gute Idee auch für Eschweiler?!

 

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