Grüne beteiligen sich an Mahnwache gegen "Spaziergänge" der Rechten

Mit einer stattlichen Gruppe haben sich die Eschweiler Grünen am vergangenen Sonntag (09.01.2022) an einer parteiübergreifenden Mahnwache gegen die von hiesigen AfD-Funktionären angeführten „Sonntagsspaziergänge“ beteiligt. Der stille und vereinte Protest der demokratischen Parteien auf dem Marktplatz richtete sich vor allem gegen den offensichtlichen Versuch der Rechtspopulisten, besorgte Bürgerinnen und Bürger unter dem fadenscheinigen Vorwand einer angeblich drohenden „Corona-Diktatur“ auf ihre Seite zu ziehen.

Auf Initiative des Linken-Stadtverordneten Albert Borchardt versammelten sich zahlreiche Stadtratsmitglieder und weitere Anhängerinnen und Anhänger von SPD, CDU, FDP, Linken und der „Partei“ auf dem Marktplatz. Für die Grünen waren neben anderen Ortsverbandssprecher Frank Dahmen und Fraktionssprecher Dietmar Widell vor Ort. Provokanten Äußerungen des Spaziergänger-Wortführers, dessen Clique vom Talbahnhof durch die Fußgängerzone zum Markt marschiert war, begegneten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache mit eisigem Schweigen.
Im Gegensatz zu den Spaziergängerinnen und Spaziergängern halten die Eschweiler Grünen die geltenden Coronaschutz-Maßnahmen und die laufende Impfkampagne keineswegs für überzogen oder überflüssig, sondern angesichts der mehr als 115.000 Todesopfer, die die Pandemie allein in Deutschland bereits gefordert hat, für notwendig und dringend geboten.
„Wir bitten alle, die sich bisher noch nicht zu einer Impfung durchringen konnten, sich objektiv zu informieren und noch einmal ernsthaft in sich zu gehen. Wer wie die Initiatoren der sogenannten Spaziergänge die Gefahren des Virus immer noch leugnet und mit wissenschaftlich nicht haltbaren Behauptungen gegen das Impfen wettert, der stellt sich gegen das gesicherte Wissen fast der gesamten medizinischen Fachwelt weltweit“, betont Frank Dahmen, „bei allen verständlichen Sorgen, Ängsten, Nöten und Einschränkungen, die die schwierige Pandemie-Lage für jeden und jede von uns mit sich bringt, sollten wir alle klaren Kopf bewahren und nicht auf diese kleine Gruppe der Leugner und Ignoranten hereinfallen. Sie verfolgen in Wirklichkeit ganz andere Ziele als den angeblichen Schutz der Freiheitsrechte oder der Gesundheit.“
Bei allem Respekt und aller Hochachtung vor den auch in der Pandemie geltenden Grundrechten, insbesondere dem Demonstrations- und Versammlungsrecht, bitten die Grünen alle vermeintlich „unpolitischen“ und nicht parteigebundenen Spaziergängerinnen und Spaziergänger allerdings auch in einem weiteren Punkt um Aufmerksamkeit und Wachsamkeit: Bei den verharmlosend als „Eschweiler Spaziergängen“ kaschierten Aktionen handelt es sich um Veranstaltungen, die von einer rechtspopulistischen Partei getragen und angeführt werden. Wer sich bei diesen Leuten mit der Absicht einreiht, doch „nur“ gegen die Corona-Politik protestieren zu wollen, der sollte sich bewusst machen, wem er damit allein durch seine Anwesenheit den Rücken stärkt. Die Grünen jedenfalls sind der Überzeugung, dass es für Demokratinnen und Demokraten niemals einen Grund geben kann, Seite an Seite mit Rechtspopulisten spazierenzugehen.

 

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