Grüne und SPD starten neuen Anlauf für verkehrsberuhigten Markt

Der autofreie Marktplatz gehört seit vielen Jahren zu den Kernforderungen der Eschweiler Grünen. Auch die SPD hält eine Reduzierung des motorisierten Verkehrs dort für sinnvoll und notwendig. Jetzt haben die Koalitionspartner das Thema auf ihrer gemeinsamen Prioritätenliste weit nach oben gesetzt. Die Suche nach Lösungen soll forciert werden.

Nicht nur an Wochenmarkt-Tagen mindert der Autoverkehr die Attraktivität des schöen Eschweiler Marktplatzes.

Viele Bürgerinnen und Bürger zählen den Marktplatz zu ihren persönlichen Lieblingsorten in Eschweiler. Der Samstagvormittag-Einkauf auf dem Wochenmarkt mit anschließendem Kaffeestündchen beim Griechen oder im Mexi gehört ebenso zum Lebensstil in der Indestadt dazu wie der Besuch der guten Außengastronomie an schönen Sommertagen und -abenden.
Wenn es nur den motorisierten Verkehr nicht gäbe, ohne den der Abstecher zum Marktplatz noch schöner wäre. Nicht nur beim Wochenmarkt mindern die vielen Autos und Motorräder, die lärmend und stinkend über die Marktstraße rollen, das Einkaufsvergnügen und gefährden Fußgänger*innen und Radfahrer*innen . Auch an lauen Sommerabenden sind die Fahrzeuge, die auf der Jagd nach einem der wenigen dort ausgewiesenen Parkplaätze oder einfach nur zwecks Zurschaustellung permanent an Eschweilers zentralem Platz verbeikurven, ein Ärgernis. Das seit vielen Jahren geltende Nachtfahrverbot nehmen mehr als genug Zeitgenoss*innen offenbar ohnehin nicht ernst.
Andererseits sind natürlich die berechtigten Interessen von Anwohner*innen, gehbehinderten Menschen, Geschäftsleuten und Lieferanten zu bedenken.
In die Suche nach einer Lösung, die möglichst vielen Akteuren gerecht wird, bringen Grüne und SPD nun neuen Schwung. So wird die Stadtverwaltung in einem aktuellen Antrag beauftragt, alle Gruppen an einen Tisch zu bringen und nach praktikablen Möglichkeiten für einen ruhigeren und sicheren Marktplatz zu suchen. Die Grünen tendieren dabei zu automatisch versenkbaren Pollern, die sich in anderen Städten seit langem bewähren. Aber auch über andere Lösungen lässt sich reden.
Kein Verständnis haben wir allerdings einen "Filmpost"-Reporter, der unseren Vorstoß in einem Kommentar scharf kritisiert und mit Blick auf die ungeklärte Zukunft des freien Geländes am Rathaus dafür plädiert, die Sache weiter auf die lange Bank zu schieben. Denn das Eine hat mit dem Anderen aus Sicht der Grünen rein gar nichts zu tun. Eines ist aus grüner Sicht jedenfalls sonnenklar: Egal, wer wann was am Rathaus baut - die Verkehrerschließung des neuen Wohn- und Geschäftsgebietes darf auf gar keinen Fall über die Marktstraße erfolgen und dort für noch mehr motorisierten Verkehr sorgen. Es gilt vielmehr, beide Areale kfz-verkehrstechnisch strikt voneinander zu trennen. Deshalb ist es auch gar nicht nötig, vor der Verkehrsberuhigung am Markt erst die weitere Entwciklung am Rathaus abzuwarten. Im Gegenteil: Je schneller die Marktstraße verkehrsärmer wird, umso eher gewinnt der schöne Platz im Herzen der Stadt noch mehr Aufenthaltsqualität.
Zum Antrag                  

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