Halde Nierchen

Sinnvoller Umbau: Vier große statt neun kleine Windräder

Im Vorfeld der Bürgerversammlung zur geplanten Modernisierung des Windparks auf der Halde Nierchen (Donnerstag, 12. Mai, ab 18.30 Uhr in der Weisweiler Festhalle) sprechen sich die Grünen klar für das Repowering-Vorhaben aus – und wundern sich doch sehr über die Weisweiler SPD, die zuletzt öffentlich Stimmung gegen die von Rat und Verwaltung einhellig befürworteten Pläne gemacht hat.

Auf der Halde Nierchen will die Betreiberfirma Energiekontor neun veraltete Windräder (Gesamthöhe jeweils 87 Meter, Leistung jeweils 1 MW) durch vier moderne Anlagen (Gesamthöhe jeweils 170 Meter, Leistung jeweils 2,5 MW) ersetzen. „Wir begrüßen dieses Vorhaben als sinnvollen Schritt im Sinne der Energiewende. Umso ärgerlicher ist es, dass die Weisweiler Genossen falsche Behauptungen in die Welt setzen und damit in der Bevölkerung Angste schüren“, sagt Grünen-Fraktionssprecher Dietmar Widell.

Die Sozialdemokraten hatten mit Blick auf die neuen Anlagen von „Windmonstern“ gesprochen, die den Lärm und den Schattenwurf „vervielfachen“, das Landschaftsbild „weithin sichtbar dominieren“ und die angrenzende Wohnbebauung „Tag und Nacht belasten“ würden. „Hier können wir der SPD nur empfehlen, einen Blick in die Planunterlagen zu werfen“, meint Dietmar Widell und zitiert aus eben diesen Unterlagen: „Im Vergleich mit den vorhandenen Windenergieanlagen ergibt sich durch das geplante Repowering tags an allen Immissionsorten eine deutliche Verbesserung (2 bis 5 dB) der Schallimmissionssituation.“ An zwei Immissionsorten ergebe sich auch nachts eine deutliche Verbesserung. „Wieso die Weisweiler SPD das Gegenteil behauptet, ist uns ein Rätsel“, so Widell.

Auch über absurde Höhenvergleiche der Windräder mit dem Kölner Dom können die Grünen nur den Kopf schütteln. Hier hatte die SPD auf die 170 Meter noch einmal 70 Meter aufgeschlagen, weil die Anlagen schließlich auf einer Anhöhe stünden. So kommen die Genossen auf 240 Meter (bzw. die anderthalb Höhe des Doms). Vielleicht hätten sie - wenn ihnen die Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger so große Sorgen bereiten - statt nach Köln mal Richtung Kraftwerk blicken sollen. Die dortigen Schornsteine sind ebenso hoch wie die geplanten Windräder - aber sie stoßen im Gegensatz zu den sauber arbeitenden Windrädern alljährlich und rund um die Uhr zentnerweise Quecksilber, Hunderte Tonnen Feinstaub und weit über zehntausend Tonnen an gesundheitsschädlichen Stickstoffoxiden aus.

Die Grünen betonen, dass die vorliegende Repowering-Planung die Einhaltung aller Grenzwerte garantiere und dass auch die vorgeschriebenen Abstände zur Wohnbebauung beachtet würden. Widell: „Die neuen Windräder sind zwar höher, aber moderner und leiser, und die Rotoren drehen sich langsamer. Auch muss man bedenken, dass statt neun nur noch vier Anlagen auf der Halde stehen werden. Deshalb wird das Landschaftsbild eher weniger gestört als durch die jetzigen Windräder.“

 

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