Kommunalwahl

Enttäuschende Ergebnisse für die Grünen

Eschweiler. Einen ganz bitteren Wahlsonntag haben die Eschweiler Grünen zu verkraften, denn die beiden wichtigsten Ziele wurden verfehlt. So zerschlug sich die Hoffnung, mit einem guten Ergebnis die absolute Mehrheit der SPD im Stadtrat brechen zu können. Zudem ging bei einem Stimmenanteil von nur 4,81 Prozent das dritte Ratsmandat verloren.

"Wir bedanken uns bei den 1064 Bürgerinnen und Bürgern, die bei der Stadtratswahl grün gewählt haben, müssen aber damit leben, dass wir in absoluten Zahlen diesmal rund 200 Stimmen weniger bekommen haben als bei vergleichbaren frühereren Wahlen", erklärte Fraktionssprecher und Bürgermeisterkandidat Franz-Dieter Pieta, nachdem am späten Sonntagabend die letzten Ergebnisse aus den Wahllokalen im Rathaus eingetroffen waren.

Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als könnten die Grünen ihr Ergebnis von 2009 (5,5 Prozent) zumindest annähernd halten und wieder mit drei Leuten in den Stadtrat einziehen. Doch dann ging es bergab. Von zwischenzeitlich rund 5,4 Prozent sank man wegen enttäuschender Zahlen aus den sechs letzten ausgezählten Bezirken nach und nach auf 4,81 Prozent ab. 5,0 Prozent hätten für drei Sitze gereicht, doch am Ende fehlten etwa 40 Stimmen. So werden im neuen Stadtrat nur Dietmar Widell und Franz-Dieter Pieta als die beiden Erstplazierten auf der Reserveliste vertreten sein und eine Mini-Fraktion bilden. Listenplatz drei reicht für Gabriele Pieta nicht zum Wiedereinzug in den Stadtrat. "Das wird kein Vergnügen", so Franz-Dieter Pieta, "vor uns liegt eine harte Zeit in der Opposition. Dass die Wahlperiode diesmal sechs statt der üblichen fünf Jahre dauert, macht die Sache nicht angenehmer."

Auch die anderen kleinen Oppositionsparteien hatten nicht viel zu lachen. FDP und UWG verloren noch viel deutlicher als die Grünen; die Linken erreichten mit zwei Mandaten zwar erstmals Fraktionsstatus, kamen aber nur knapp über vier Prozent. Auch Pirat Rudi R. Lennartz zieht in den Stadtrat ein. Zusammen kommen alle "Kleinen" aber nur noch auf neun Mandate. Dazu kommen 15 CDU Sitze. Das macht insgesamt 24 Mandate - zu wenig, um der SPD Einhalt gebieten zu können, die 51,3 Prozent holte und fortan über 26 Sitze und die Stimme ihres wiedergewählten Bürgermeisters Rudi Bertram verfügt.

Die Sozialdemokraten können in Eschweiler also weiter nach Gutsherrenart bestimmen. Genau dies hatten die Grünen und die anderen Oppositionsparteien eigentlich verhindern wollen. Ein konstruktives Ringen um die besten Lösungen für die Stadt werde es nach diesem Wahlergebnis in den nächsten sechs Jahren wohl nicht geben, befürchtet Franz-Dieter Pieta. "Die SPD und die Verwaltungsspitze bestimmen allein, wo es lang geht, und sie werden sich dabei erfahrungsgemäß keinen Deut um die Argumente der 24 anderen Ratsmitglieder scheren."

Beim nächsten Ortsverbandstreffen am Donnerstag, 5. Juni, ab 20 Uhr im Lokal "Zur Altdeutschen" (Kochsgasse 8) wird zu besprechen sein, wie es zu dem schlechten Ergebnis kommen konnte und mit welcher Strategie die Eschweiler Grünen weiterarbeiten sollen. Mitglieder und interessierte Gäste sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren und Ideen für eine bessere grüne Zukunft einzubringen.

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