Landesstraße 238 neu

Zweiter Abschnitt ist freigegeben: Kein Grund zum Feiern

 

Eschweiler. Am 19. Mai wurde mit großem Tamtam der 2. Bauabschnitt der am Hohen Stein vorbeiführenden Landesstrasses 238 neu freigeben. Die Grünen blieben dem Festakt demonstrativ fern.

„Wir wissen nicht, was es da zu feiern gibt“, begründet Fraktionssprecher Franz-Dieter Pieta diesen Schritt, „speziell dieser zweite Bauabschnitt ist eines der unsinnigsten Straßenbauprojekte, die jemals in Eschweiler realisiert worden sind. Grundlage war ein uralter Planfeststellungsbeschluss, und weil dieser Beschluss nun einmal vorlag, war das Verfahren wider alle Vernunft leider nicht mehr zu stoppen.“

Die so genannte Umgehungsstraße umgehe nichts und entlaste fast niemanden, zerschneide aber das schöne Wald- und Wiesengebiet neben dem Hohen Stein. „Wer von der Pumpe zur Autobahn möchte, konnte bisher problemlos über die gut ausgebaute Phoenixstraße durch die Aue bis zur Odilienstraße fahren. An der gesamten Strecke gibt es fast keine Wohnbebauung“, so Pieta weiter, „die neue Verbindung hingegen hat Natur zerstört, und sie verkürzt den Weg zur Autobahn lediglich um wenige Hundert Meter. Mehr als fünf Millionen Euro auszugeben, damit die Autofahrer vielleicht eine knappe Minute sparen, ist der reinste Schildbürgerstreich.“

Das Geld hätte sich das Land besser für den auch von den Eschweiler Grünen erwünschten dritten Bauabschnitt gespart, so Pieta. „Entlastet werden müssen die Stolberger Straße und die Pumpe, nicht die Phoenixstraße und die Aue. Auf der Suche nach einer umweltverträglichen Trasse und bei der Lösung von Grunderwerbsproblemen für den dritten Bauabschnitt wären die jetzt unnütz verpulverten 5,2 Millionen Euro sicher sehr hilfreich gewesen.“

Der Angelteich hinter der Konkordiasiedlung war ein ruhiges, beschauliches mitten im Grünen. Jetzt führt die neue Schnellstraße, für die eine tiefe Schneise in das Wald- und Wiesengebiet neben dem Hohen Stein geschlagen wurde, direkt an dem Gewässer vorbei.

 

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