Ganz und gar nicht einverstanden sind die Grünen mit den Konsequenzen, die die Stadtplaner im Rathaus aus der Bürgerversammlung zur Neugestaltung der Rosenallee gezogen haben. „Der Wunsch nach mehr Parkplätzen wird in der überarbeiteten Planung von der Stadt erfüllt. Dass auf der Versammlung andererseits aber auch gefordert worden ist, den bestehenden Baumbestand zu retten, wird in der Niederschrift zu der Veranstaltung nicht einmal erwähnt, geschweige denn in den aktualisierten Plänen berücksichtigt. Im Gegenteil: Nach neuestem Stand sollen weiterhin alle alten Bäume gefällt, nun aber nur noch teilweise durch Neupflanzungen ersetzt werden“, ärgert sich Fraktionssprecher Franz-Dieter Pieta.
Die Grünen hatten im Vorfeld vehement dagegen protestiert, dass im Zuge der Rosenallee-Erneuerung alle 38 alten Straßenbäume gefällt werden sollen, obwohl sie zum größten Teil durchaus gesund sind. Die Verwaltung hielt dagegen, dass die Bäume nicht ins vorgesehene neue Gestaltungsraster passten. Die Fällung werde aber durch die Pflanzung von 45 günstiger plazierten neuen Bäumem mehr als kompensiert.
Doch das gilt nun nicht mehr: Auch laut neuer Planung werden die 38 Altbäume allesamt gefällt. Als Ersatz sollen aber nicht mehr 45, sondern nur noch 28 neue Bäume gepflanzt werden. Gerettet werden im Gegenzug die Parkplätze: Ursprünglich sollten acht der jetzt 49 Stellplätze wegfallen. Dank des Verzichts auf 17 neue Bäume kann es bei 49 Stellplätzen bleiben.
„Da sieht man mal wieder, wo die Eschweiler Stadtplaner ihre Prioritäten setzen. Dass sie sich nicht einmal Gedanken darüber gemacht haben, ob zumindest für einen Teil der alten Bäume nicht vielleicht doch Platz in der neuen Rosenallee gefunden werden kann, empfinden wir als Provokation.“ Statt kreativ nach Kompromissen zu suchen, werde kurzerhand Kleinholz gemacht, so Pieta.
In der entscheidenden Planungsausschusssitzung am Dienstag, 15. November, haben die Grünen das Vorhaben abgelehnt. Mit ihrer Forderung, eine Alternativplanung zu erarbeiten, die einen möglichst weitgehenden Erhalt des jetzigen Baumbestandes und zudem die Sanierung und Vergrößerung der bestehenden Baumscheiben vorsieht, konnten sie sich jedoch erwartungsgemäß nicht durchsetzen. Die Vertreter der SPD-Mehrheitsfraktion, aber auch die anderen Oppositionsfraktionen im Ausschuss schlossen sich der Verwaltung an und stimmten für die Parkplätze und gegen die Bäume.