Viele Verbesserungen über und unter der Erde geplant

Schweren Herzens, aber aus guten Gründen haben die Grünen der Neugestaltung der Wilhelminenstraße und auch den damit verbundenen Baumfällungen zugestimmt.

Nach den unvermeidlichen Baumfällungen soll die Wilhelminenstraße bald von Grund auf modernisiert werden.

Nur noch kahle Stümpfe, wo vor kurzem noch stattliche Linden und Rosskastanien standen: Nach der Fällung von rund 40 Bäumen entlang der Wilhelminenstraße fragen sich viele Bürger*innen, wie der städtische Planungsausschuss diesen vermeintlichen Frevel fast einstimmig beschließen konnte und weshalb sogar die Grünen der geplanten Neugestaltung der Straße zugestimmt haben.
„Wir haben die Pläne der Verwaltung genau geprüft und in der Abwägung letztlich schweren Herzens zugestimmt. Es ist schade um die alten Bäume, aber ohne die Fällungen wäre die dringend notwendige Sanierung der maroden Kanalisation nicht möglich gewesen. Auch Kanalsanierung ist Umweltschutz“, erklärt Grünen-Fraktionssprecher Dietmar Widell. Zudem biete sich jetzt die Chance, die abgenutzte Wilhelminenstraße fahrrad- und  fußgängerfreundlicher umzubauen. „Die Straße bekommt außerdem eine energiesparende Beleuchtung und mehr als 40 neue Bäume. Diese positiven Effekte wiegen für uns schwerer als der Verlust der alten Bepflanzung“, so Widell.

Jeder Baum wurde geprüft
Leicht gemacht haben sich die Grünen die Entscheidung nicht. So haben sie von der Verwaltung eine stichhaltige Begründung für jede einzelne Fällung eingefordert. Widell fasst zusammen: „Etwa die Hälfte der Bäume war gesund. Bei den anderen wurden mehr oder weniger gravierende Schäden festgestellt, etwa Wurzelfäule. Bei einigen Bäumen war die Standsicherheit gefährdet. Auch haben die teils sehr mächtigen Wurzeln stellenweise die Fahrbahn und die Gehwege in Mitleidenschaft gezogen.“ Es gebe zahlreiche Risse, Anhebungen und Senkungen. „Das sind Gefahrenstellen für Radlerinnen und Fußgänger. Diese Gefahrenpunkte wollen wir beseitigen und das ungeordnete Parken am unbefestigten Straßenrand dicht an den Bäumen unterbinden. Unter anderem erhält die neue Wilhelminenstraße durchgängig einen 1,50 Meter breiten Radschutzstreifen“, so Widell.
Vor allem aber hätten die Baumwurzeln den alten Kanal auf weiten Strecken so stark beschädigt, dass eine Erneuerung unumgänglich sei. „Dass Abwasser durch undichte Kanäle ins Erdreich gelangt, ist nicht umweltfreundlich. Auch wichtig: Der neue Kanal wird mit Blick auf mehr Schutz vor Starkregen vergrößert und zudem so verlegt, dass Schäden durch Baumwurzeln künftig minimiert werden.“

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