Vortrag "Ökologisch Haushalten"

"Sich immer wieder an die eigene Nase fassen"

 

Eschweiler. Das eigene Konsumverhalten im Alltag immer wieder kritisch hinterfragen; beim Einkaufen stets auch auf die Energiebilanz der zur Wahl stehenden Produkte achten; unablässig Informationen darüber sammeln, wo sich vielleicht doch noch ein bisschen einsparen lässt: „Ökologisches Haushalten“ ist eine durchaus mühsame Angelegenheit. Doch es kann sich nach Überzeugung von Elvira Hartmeier, die jetzt Gastreferentin bei einem Vortragsabend des Ortsverbandes Bündnis 90/Die Grünen im „Culture Café“ war, lohnen: Um jährlich bis zu 3000 Euro und um mehr als acht Tonnen an klimaschädlichem CO2 könne eine Durchschnittsfamilie ihre Haushaltskasse auf der einen und die Umwelt auf der anderen Seite entlasten.

 

„Auch wer glaubt, schon genug zu tun, sollte sich immer wieder an die eigene Nase fassen und stets auf Neue prüfen, ob er wirklich alle Einsparpotenziale konsequent nutzt“, betonte die Expertin von dem beim Sparkassen- und Giroverband angesiedelten „Beratungsdienst Geld und Haushalt“.

Die Tipps, die Hartmeier den Zuhörerinnen und Zuhörern mit auf den Weg gab, waren teilweise nicht neu: Alte Elektrogeräte beizeiten durch moderne Nachfolger mit höherem Effizienzgrad ersetzen; den Kühlschrank regelmäßig abtauen; Energiesparlampen nutzen; die Heizkörper mehrmals im Jahr entlüften; die Waschmaschinen erst einschalten, wenn die Trommel wirklich voll ist; Elektronikgeräte nach Möglichkeit nicht rund um die Uhr im Stand-By-Betrieb betreiben; kurze Strecken mit dem Rad oder zu Fuß, längere Distanzen mit der Bahn statt mit dem Auto bewältigen; nach Car-Sharing-Möglichkeiten Ausschau halten; spritsparend fahren; die Raumtemperatur in der Wohnung drosseln; kurz Stoß- statt lange Kipplüften; den Konsum von besonders klimabelastend produzierten Rindfleisch- und Milchprodukten einschränken; Lebensmittel aus der Region bevorzugen; auf Ökostrom umsteigen – die Liste mit den tausend Kleinigkeiten ließe fast endlos fortsetzen.

Ein großes Problem ist es laut Hartmeier jedoch, dass viele Bürger zwar die einen oder anderen Punkte beherzigten, andere Potenziale jedoch aus Bequemlichkeit, Gewohnheit oder auch aus Unwissenheit brachliegen ließen. Wirklich nachhaltig würden der persönliche Lebensstil und die Haushaltsführung aber erst, wenn sich jeder Einzelne zu einem möglichst umfassenden Umstieg durchringe. Dass das kleine Deutschland immer noch genau so viel CO2 in die Atmosphäre blase wie der gesamte afrikanische Kontinent und dass der Durchschnittsdeutsche am Tag zweieinhalbmal soviel Wasser verbrauche wie ein ausgewachsener Elefant, das zeige im Großen wie im Kleinen, wieviel Spielraum beim Sparen noch vorhanden sei. Spielraum, den es auszuschöpfen gilt – dem Geldbeutel und der Umwelt zuliebe.

Ein umfangreiches Informationsangebot zum Thema findet sich im Internet und www.geld-und-haushalt.de

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